Crowdsourcing, oder Crowdfinancing,
beschreibt die Möglichkeit, über ein breites Publikum an Investoren
das eigene Unternehmen finanziell fördern zu lassen. Die Idee gilt
gerade für kleinere Unternehmen und Startups als die Alternative zu
Krediten von der Bank.
Eine entsprechende Kampagne, egal ob
Crowdfunding oder –investing, will jedoch gut und rechtzeitig
geplant werden. Die Bewerbungsschreiber, ein junges Unternehmen aus
Bochum, hat in diesem Jahr erfolgreich
eine
Crowdinvesting-Kampagne auf fundsters.de beendet. Folgend geben
sie ein paar Tipps dazu, was vor, für und während einer solchen
Finanzierung zu beachten ist:
Vorbereitung ist alles
Wer sich von der „Crowd“
finanzieren lassen möchte, der sollte sich zunächst überlegen,
welches Konzept der Finanzierungsvarianten zu ihm passt. Insofern
diese Entscheidung gefallen ist, muss die entsprechende Plattform für
das Projekt Crowdsourcing gefunden werden. Dabei gilt es, folgende
Punkte zu beachten:
-
Welche Summe soll mindestens und
maximal zusammenkommen?
Wie viele Projekte laufen
parallel?
Mit welcher Unterstützung seitens
der Plattform kann gerechnet werden?
Welche Zielgruppe möchte ich
erreichen und welche Zielgruppe wird von dem Anbieter angesprochen?
Welche Reichweite hat das Portal?
Welche Laufzeit hat die Kampagne?
Wie viel Prozent der Fundingsumme
beansprucht hinterher die Plattform?
Welche Daten müssen an die
Öffentlichkeit getragen werden und welche Daten möchte ich
überhaupt nach Außen geben?
Wenn diese Fragen geklärt wurden und
die richtige Plattform gefunden wurde, geht es ans Eingemachte.
Das eigene Unternehmen
präsentieren
Der Kontakt zu der Plattform wurde
hergestellt und nun wird darum gebeten, dass das Unternehmen sowie
das dazugehörige Konzept vorgestellt wird. Hierbei kann das ein oder
andere schief laufen. Es empfiehlt sich, folgende Punkte zu beachten:
Den Businessplan transparent und
verständlich präsentieren
Realistisch die Zahlen darstellen
und ebenso rational bei den Gewinnerwartungen bleiben.
Vorbereitung auf mögliche, auch
unangenehme, Fragen.
Mögliche Situationen bereits vor
dem Gespräch einmal durchspielen
Wenn die Vorstellung des eigenen
Unternehmens geglückt ist, geht es daran, die eigentliche Kampagne
vorzubereiten.
Die eigentliche Kampagne
vorbereiten
Während der eigentlichen Kampagne kann
es leicht turbulent zugehen. Damit dennoch alles übersichtlich von
statten gehen kann, sollten in der Vorbereitung alle Aufgaben klar
verteilt werden. Schließlich steht der Betrieb während einer
Kampagne nicht still, sondern läuft stetig weiter.
Da eine Crowdsourcing-Kampagne
zeitgleich ein großes Potenzial für Eigenwerbung darstellt, sollte
dieses Potenzial entsprechend genutzt werden. Pressemitteilungen für
den angesetzten Start des Crowdinvestings oder Crowdfundings sollten
vorbereitet werden, Signaturen in der E-Mail für einen Verweis
genutzt werden und, und, und.
Ebenfalls bei der Vorstellung des
Unternehmens auf der eigentlichen Kampagnenseite bedenken, dass
jeder sie verstehen kann. Zudem sollten auch an dieser Stelle die
Zahlen nicht zu hoch gegriffen werden, da potenzielle Investoren
ansonsten zu schnell misstrauisch werden. Informieren Sie ebenfalls
darüber, was in der Zukunft mit dem so gewonnenen Geld passieren
soll und wie sowohl das Unternehmen als auch die Investoren davon
profitieren.
Transparenz ist beim Crowdsourcing
das A und O. Allerdings müssen die Investoren nicht wirklich jedes
haarkleine Detail wissen. Gerade im Bereich von firmeneigenen
Patenten gilt es, Vorsicht walten zu lassen.
Überlegen Sie, was Sie (im
Hinblick auf Firmenanteile sowie Güter) ihren Investoren bieten
wollen.
Planen Sie ebenfalls eine Social
Media Präsenz ein, um auf diesem Wege nicht nur weitere
Interessenten zu finden, sondern diese auch immer mit Neuigkeiten
auf dem Laufenden zu halten.
Dass sich eine gut vorbereitete
Kampagne auszahlt, zeigt sich spätestens, sobald der Startschuss
fällt und die Financiers erste Beträge offerieren können.
Während und nach der Kampagne
Die Kampagne beginnt - an diesem Punkt
zeigt sich nicht nur, wie überzeugend die Geschäftsidee und der
Businessplan für Investoren ist, sondern ebenfalls wie gut Sie im
Bereich der Pressearbeit sind und entsprechend auf die Plattform mit
Ihrer Kampagne aufmerksam machen.
Ein bis zwei Tage vor dem
Startschuss, sollten bereits die ersten Pressemitteilungen das Haus
verlassen. Informieren Sie nicht nur die Presse, sondern ebenfalls
Kunden und Blogger.
Ebenfalls ist es ratsam, während
der Crowdinvesting oder –funding Kampagne kleine Zwischenfazits zu
dem aktuellen Stand herauszuschicken. Informieren Sie darüber,
warum es sich lohnt, zu investieren und Ihr Unternehmen damit zu
fördern. Übertreiben Sie es jedoch nicht, ein gesundes Mittelmaß
ist an dieser Stelle angebracht.
Vor dem Ende der Kampagne ist es
ratsam, noch einmal in Punkto PR in die Vollen zu gehen. Nutzen Sie
Ihre sozialen Netzwerke, Ihre Webseite sowie interessierte Kontakte
aus dem Presseverteiler um darauf aufmerksam zu machen, dass sich
jetzt die letzte Chance für ein Investment bietet.
Nach der erfolgreichen Kampagne
sollten das „Danke“ an die Investoren sowie ein abschließendes
Fazit nicht fehlen.
Natürlich gibt es noch wesentlich mehr
bei einer Crowdsourcing-Kampagne zu beachten. Viele Feinheiten sind
jedoch von Plattform zu Plattform unterschiedlich zu handhaben. In
jedem Fall ist es wichtig, sich zuvor ausführlich zu informieren!