In meiner alltäglichen Beratungpraxis werde ich immer wieder mit dem Wunsch meiner KundInnen konfrontiert den optimalen Lebenslauf zu erarbeiten.
Gibt es überhaupt EINEN optimalen Lebenslauf?
Ich habe EINEN aus einem ganz bestimmten Grund GROSS geschrieben. Es kann sicherlich für EINE ganz KONKRETE Bewerbung den optimalen Lebenslauf, die optimalen Bewerbungsunterlagen geben. Aber dieser EINE Lebenslauf, der für eine ganz spezielle Stellenausschreibung erarbeitet wurde, ist nicht notwendigerweise auch für weitere Stellenausschreibungen optimal.
Auf den Bewerbungsberatermarkt gibt es Anbieter, die für einige hundert Euro einen "optimalen" Lebenslauf verfassen. Sie brauchen nur einen vorhandenen Lebenslauf, Dienstzeugnisse und einen Fragebogen mit biografischen Daten beantworten und an den Berater senden und bald halten sie per Mail eine überarbeitetet Version. Sie dürfen sich auch ein Layout aus einer vorgegebenen Auswahl aussuchen.
Die so erstellten Lebensläufe sind sicherlich von der Optik, der Wortwahl und der grundlegenden Struktur sehr schön anzusehen.
Es stellt sich aber nun die Frage, sind so erstellte Lebensläufe (manche Berater erstellen mit dieser Vorgangsweise sogar Motivations-/Bewerbungsschreiben) tatsächlich für eine konkrete Stelle optimal sind.
Dazu müssen wir eine grundsätzliche Frage beantworten: Nach welchen Kriterien kann ich beurteilen, ob Bewerbungsunterlagen optimal sind?
In meinem Blogeintrag über "Die entscheiderInnen-orientierte Bewerbung" habe ich ausgeführt, welche Schritte man beim Erstellen von Bewerbungsunterlagen durchlaufen sollte, wenn man zum Bewerbungsgespräch eingeladen werden möchte.
Die Bewerbungsunterlagen sind die Eintrittskarte in das neue Unternehmen!
Dahinter steckt die Idee, dass es den entscheidenden Personen so leicht wie möglich gemacht werden muss zu erkennen, dass sie perfekt auf die ausgeschriebene Stelle passen. Die einzigen Entscheidungsgrundlagen dazu sind ihre Bewerbungsunterlagen.
Wie können wir nun Einfluss auf diese Entscheidung nehmen?
Wenn wir in den Bewerbungsunterlagen möglichst konkret auf die speziellen Anforderungen der ausgeschriebenen Stelle eingehen, die konkreten Verhältnisse des Unternehmens berücksichtigen und auf die konkreten Bedingungen eingehen, dann erfüllt eine Bewerbung, also Lebenslauf und Bewerbungsschreiben inkl. weiterer Anlagen, die Kriterien einer optimalen Bewerbung.
Diese Anforderungen kann ein Lebenslauf, der ohne zugrunde liegender konkreter Ausschreibung erstellt wurde, ex definitionem niemals erfüllen. Ein Anzug von der Stange passt auch nicht jedem Träger. Aber auch der maßgeschneiderte Anzug für den Opernball, passt nicht für die Gartenparty.
Muss ich nun für jede Bewerbung alles neu schreiben?
Auf jeden Fall ist es ein MUSS das Bewerbungsschreiben für jede Stellenausschreibung NEU zu schreiben. Natürlich können sie einzelne Passagen (zur Ausbildung, Schluss) wieder verwenden. Aber alle anderen Teile des Bewerbungsschreibens sind neu zu formulieren.
Immer mit dem Ziel:
Bringe ich die richtige Qualifikation und Berufserfahrung mit, um dem neuen Unternehmen optimalen Nutzen zu bringen (der natürlich höher sein muss, als mein gewünschtes Gehalt)?
Eine Übersicht der Kernelemente einer Bewerbung (speziell im C-Level-Management) finden sie in meinem LinkedIn-Beitrag "Wie kann ich als C-Level-ManagerIn meine Erfolge und Kernkompetenzen in der Bewerbung darstellen?" und hier im Blogeintrag "Bewerbungstipps für Führungskräfte".
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Muss auch der Lebenslauf IMMER neu geschrieben werden?
Auch der Lebenslauf, es steckt schon im Wort "Leben" drinnen, lebt mit jeder neuen Bewerbung mit. Auch hier sind die bereits genannten Prinzipien der entscheiderInnen-orientierten Bewerbung zu beherzigen.
Die Grundstruktur (Persönlichen Daten, Berufserfahrung, Ausbildung usw.) kann natürlich immer gleich bleiben, auch das Layout. Wenn sie dabei meine "Tipps für einen optimalen Lebenslauf" befolgen, wird ihr Lebenslauf die wichtigsten Erfolgskriterien erfüllen.
Auch inhaltlich können sie umfangreiche Vorarbeiten leisten, In meinem Blogeintrag "Inserate als Basis für eine maßgeschneiderte Bewerbung" habe ich einen Weg beschreiben, wie sie für ihre gewünschte Stelle eine gute Basis (Bausteine) für die Bewerbungsunterlagen erarbeiten können.
Die erarbeiteten Bausteine, das sind vor allem die Beschreibungen ihrer konkreten Tätigkeiten in früheren bzw der aktuellen Stelle, MÜSSEN aber auf die ausgeschriebene Stelle adaptiert werden.
Lassen sie sich auch hier von diesen Frage leiten:
Was ist für das suchende Unternehmen wichtig?
Welchen Nutzen/Mehrwert bringe ich aufgrund meiner Erfahrungen und Qualifikationen dem suchenden Unternehmen?
Mit welchen Lösungsstrategien habe ich Erfolge erzielt, die auch für das suchende Unternehmen interessant sind?
Wenn sie mit ihren Bewerbungsunterlagen Erfolg haben wollen, dann versenden sie nur maßgeschneiderte Bewerbungen!
Es gibt NICHT den EINEN optimalen Lebenslauf oder das EINE optimale Bewerbungsschreiben!
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Donnerstag, 14. Juli 2016
Samstag, 16. Mai 2015
Inserate als Basis für maßgeschneiderte Bewerbungsunterlagen
In Inseraten (im Internet oder in Zeitungen) werden von den ausschreibenden Firmen die Anforderungen an die Stelle oder Tätigkeit meist ziemlich genau beschrieben. Finden Sie nun heraus wo sich das Anforderungsprofil möglichst genau mit Ihrem Qualifikationsprofil deckt.
Formulieren Sie daraus das Angebot, welches Sie diesem Unternehmen unterbreiten können.
Heben Sie besonders jene Punkte hervor, die direkt im Inserat gewünscht werden.
Schlüsselwörter finden
In Inseraten finden Sie aber auch die Schlüsselwörter und Begriffe, die Sie im Bewerbungsschreiben und im Lebenslauf verwenden müssen, damit Sie auch tatsächlich zum Vorstellungsgespräch eingeladen werden. Das trifft umso mehr auf Unternehmen zu, die ihren Bewerbungsprozess automatisiert haben und eine erste Vorauswahl automatisch getroffen wird. Wenn Sie hier nicht die relevanten Begriffe entweder im Online-Formular eingegeben oder in Ihrem Lebenslauf und Bewerbungsschreiben verwendet haben, dann landen Ihre Unterlagen im Datenmüll. Aber auch wenn Menschen in der ersten Welle vorsortieren, wer in die engere Wahl kommt, spielen die Schlüsselbegriffe eine entscheidende Rolle.
Wie kommen Sie nun zu den richtigen Schlüsselbegriffen?
Dazu brauche Sie nur die Inserate genau analysieren. Versetzen Sie sich in die Rolle von potenziellen Arbeitgebern, damit Sie ihre Bedürfnisse in Bezug auf die ausgeschriebene Stelle möglichst gut verstehen können.
Suchen Sie sich Inserate, die am besten Ihrem Berufsziel entsprechen. Das muss eine Stelle sein, deren Aufgabenstellungen Sie tatsächlich beherrschen, wo Sie praktische Erfahrungen mitbringen (die Sie schriftlich belegen können), passende Qualifikationen und Ausbildungen mitbringen. Um passgenaue Schlüsselbegriffe für Ihren Bewerbungsunterlagen ausarbeiten zu können, suchen Sie sich mindestens 10 passende Inserate.
Erstellen Sie sich nun eine Tabelle:
Stellenbezeichnung
häufigster Schlüsselbegriff für Qualifikationen | Konkrete Beispiele aus meiner Berufspraxis
zweithäufigste Schlüsselbegriff für Qualifikationen | Konkrete Beispiele aus meiner Berufspraxis
..........
häufigste Aufgabenstellung | Konkrete Beispiele aus meiner Berufspraxis
zweithäufigste Aufgabenstellung | Konkrete Beispiele aus meiner Berufspraxis
.........
häufigste Soft Skills | Konkrete Beispiele aus meiner Berufspraxis
zweithäufigste Soft Skill | Konkrete Beispiele aus meiner Berufspraxis
.........
Überprüfen Sie nun die Einträge in den Spalten Anforderungen und Aufgaben, ob Sie mindestens 80% davon erfüllen. Achten Sie besonders auf die Muss-Kriterien ("erwarten wir unbedingt", "auf jeden Fall", "mindestens", .....). Wenn Sie diese Schwelle überschritten haben, dann bewerben Sie sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auch auf die richtigen Stellen.
Sie müssen nicht 100% erfüllen, es sind sich auch die Arbeitgeber bewusst, dass kaum jemand am Arbeitsmarkt alles Anforderung und gewünschten Erfahrungen mitbringt.
Nun aber der Schritt mit dem Sie sich für Ihren Unterlagen, die wesentlichen Schlüsselbegriffe ausarbeiten. Gehen Sie für alle gesammelten Inserate die Qualifikationen durch, die alle gemeinsam haben. Wählen Sie dann die Beschreibung/Formulierung für diese Schlüsselbegriffe, die für alle am besten passt. Beginnen Sie mit dem häufigsten Begriff und arbeiten Sie sich bis zu jenen Begriffen durch, die nur selten verwendet werden.
Machen Sie das gleiche für die Berufserfahrungen und Aufgabenstellungen, die in den Inseraten genannt werden. Danach haben Sie eine zweite Liste mit Begriffen, die die Aufgaben am besten beschreiben. Notieren Sie nun in der Spalte "Konkrete Beispiele aus meiner Berufspraxis", möglichst konkrete Beispiele/Beschreibungen von Aufgabenstellungen aus Ihrem Berufsalltag.
Sie wissen nach diesem Schritt, was für die potenziellen Arbeitgeber an Anforderungen und Berufserfahrungen am wichtigsten ist. Damit haben Sie jene Begriffe, die sie unbedingt in Ihrem Lebenslauf und Bewerbungsschreiben verwenden müssen. Sie haben aber auch konkrete Fallbeispiele aus Ihrem Berufsalltag, die Sie in den Bewerbungsunterlagen verwenden können.
Bei einer konkreten Bewerbung MÜSSEN sie dann Adaptierungen auf Basis der konkreten Ausschreibung vornehmen. Sie haben dann eine Baukasten an Begriffen, der immer wieder neu zusammengestellt und auf das aktuelle Stellenprofil angepasst werden muss.
Ergänzen Sie Ihre Liste noch um Kompetenzen und Erfahrungen, die auch relevant sind für die ausgeschriebenen Stellen, aber noch nicht angeführt sind.
Analog können Sie auch für Soft Skills vorgehen, erarbeiten Sie auch dafür eine konkrete Liste mit den häufigsten Begriffen und konkreten Beispielen für Ihre Person (z.B. Teamfähigkeit - im Projekt XY war ich für die Koordination verantwortlich).
Die Auflistung der konkreten Berufserfahrung kann auch sehr nützlich in Bewerbungsgesprächen sein, wenn Sie über Ihre Ausbildung und Berufserfahrung erzählen sollen, aber auch wenn Sie nach Erfolgen (oder Misserfolgen) gefragt werden, dann können Sie konkrete Beispiele nennen und verlieren sich nicht in sinnlosen Allgemeinplätzen, die kein Recruiter hören will.
Zusammenfassung:
Formulieren Sie daraus das Angebot, welches Sie diesem Unternehmen unterbreiten können.
Heben Sie besonders jene Punkte hervor, die direkt im Inserat gewünscht werden.
Schlüsselwörter finden
In Inseraten finden Sie aber auch die Schlüsselwörter und Begriffe, die Sie im Bewerbungsschreiben und im Lebenslauf verwenden müssen, damit Sie auch tatsächlich zum Vorstellungsgespräch eingeladen werden. Das trifft umso mehr auf Unternehmen zu, die ihren Bewerbungsprozess automatisiert haben und eine erste Vorauswahl automatisch getroffen wird. Wenn Sie hier nicht die relevanten Begriffe entweder im Online-Formular eingegeben oder in Ihrem Lebenslauf und Bewerbungsschreiben verwendet haben, dann landen Ihre Unterlagen im Datenmüll. Aber auch wenn Menschen in der ersten Welle vorsortieren, wer in die engere Wahl kommt, spielen die Schlüsselbegriffe eine entscheidende Rolle.
Wie kommen Sie nun zu den richtigen Schlüsselbegriffen?
Dazu brauche Sie nur die Inserate genau analysieren. Versetzen Sie sich in die Rolle von potenziellen Arbeitgebern, damit Sie ihre Bedürfnisse in Bezug auf die ausgeschriebene Stelle möglichst gut verstehen können.
Suchen Sie sich Inserate, die am besten Ihrem Berufsziel entsprechen. Das muss eine Stelle sein, deren Aufgabenstellungen Sie tatsächlich beherrschen, wo Sie praktische Erfahrungen mitbringen (die Sie schriftlich belegen können), passende Qualifikationen und Ausbildungen mitbringen. Um passgenaue Schlüsselbegriffe für Ihren Bewerbungsunterlagen ausarbeiten zu können, suchen Sie sich mindestens 10 passende Inserate.
Erstellen Sie sich nun eine Tabelle:
Stellenbezeichnung
häufigster Schlüsselbegriff für Qualifikationen | Konkrete Beispiele aus meiner Berufspraxis
zweithäufigste Schlüsselbegriff für Qualifikationen | Konkrete Beispiele aus meiner Berufspraxis
..........
häufigste Aufgabenstellung | Konkrete Beispiele aus meiner Berufspraxis
zweithäufigste Aufgabenstellung | Konkrete Beispiele aus meiner Berufspraxis
.........
häufigste Soft Skills | Konkrete Beispiele aus meiner Berufspraxis
zweithäufigste Soft Skill | Konkrete Beispiele aus meiner Berufspraxis
.........
Überprüfen Sie nun die Einträge in den Spalten Anforderungen und Aufgaben, ob Sie mindestens 80% davon erfüllen. Achten Sie besonders auf die Muss-Kriterien ("erwarten wir unbedingt", "auf jeden Fall", "mindestens", .....). Wenn Sie diese Schwelle überschritten haben, dann bewerben Sie sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auch auf die richtigen Stellen.
Sie müssen nicht 100% erfüllen, es sind sich auch die Arbeitgeber bewusst, dass kaum jemand am Arbeitsmarkt alles Anforderung und gewünschten Erfahrungen mitbringt.
Nun aber der Schritt mit dem Sie sich für Ihren Unterlagen, die wesentlichen Schlüsselbegriffe ausarbeiten. Gehen Sie für alle gesammelten Inserate die Qualifikationen durch, die alle gemeinsam haben. Wählen Sie dann die Beschreibung/Formulierung für diese Schlüsselbegriffe, die für alle am besten passt. Beginnen Sie mit dem häufigsten Begriff und arbeiten Sie sich bis zu jenen Begriffen durch, die nur selten verwendet werden.
Machen Sie das gleiche für die Berufserfahrungen und Aufgabenstellungen, die in den Inseraten genannt werden. Danach haben Sie eine zweite Liste mit Begriffen, die die Aufgaben am besten beschreiben. Notieren Sie nun in der Spalte "Konkrete Beispiele aus meiner Berufspraxis", möglichst konkrete Beispiele/Beschreibungen von Aufgabenstellungen aus Ihrem Berufsalltag.
Sie wissen nach diesem Schritt, was für die potenziellen Arbeitgeber an Anforderungen und Berufserfahrungen am wichtigsten ist. Damit haben Sie jene Begriffe, die sie unbedingt in Ihrem Lebenslauf und Bewerbungsschreiben verwenden müssen. Sie haben aber auch konkrete Fallbeispiele aus Ihrem Berufsalltag, die Sie in den Bewerbungsunterlagen verwenden können.
Bei einer konkreten Bewerbung MÜSSEN sie dann Adaptierungen auf Basis der konkreten Ausschreibung vornehmen. Sie haben dann eine Baukasten an Begriffen, der immer wieder neu zusammengestellt und auf das aktuelle Stellenprofil angepasst werden muss.
Ergänzen Sie Ihre Liste noch um Kompetenzen und Erfahrungen, die auch relevant sind für die ausgeschriebenen Stellen, aber noch nicht angeführt sind.
Analog können Sie auch für Soft Skills vorgehen, erarbeiten Sie auch dafür eine konkrete Liste mit den häufigsten Begriffen und konkreten Beispielen für Ihre Person (z.B. Teamfähigkeit - im Projekt XY war ich für die Koordination verantwortlich).
Die Auflistung der konkreten Berufserfahrung kann auch sehr nützlich in Bewerbungsgesprächen sein, wenn Sie über Ihre Ausbildung und Berufserfahrung erzählen sollen, aber auch wenn Sie nach Erfolgen (oder Misserfolgen) gefragt werden, dann können Sie konkrete Beispiele nennen und verlieren sich nicht in sinnlosen Allgemeinplätzen, die kein Recruiter hören will.
Zusammenfassung:
- Suchen Sie 10 passende Inserate
- Schreiben Sie die geforderten Qualifikationen gereiht nach Häufigkeit in eine Liste
- Schreiben Sie die Aufgaben gereiht nach Häufigkeit in eine Liste
- Schreiben Sie die Soft Skills gereiht nach Häufigkeit in eine Liste
- Suchen Sie den jeweils am besten passenden Begriff pro Aufgabe und Qualifikation
- Suchen Sie konkrete Beispiele aus Ihrer Berufspraxis
- Verwenden Sie diese Bausteine im Lebenslauf und Bewerbungsschreiben
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