Dienstag, 8. März 2011

Generation 50plus und der Arbeitsmarkt - chancenlos oder unfähig?

Mit 55 (und ++) ist man alt! Einige Menschen würden diese Aussage ganz klar verneinen. Denn sie fühlen sich in diesem Alter besser denn je. Der Arbeitsmarkt definiert alt sein mit seinen Grenzen ganz anders.

Berechtigt oder nicht? Möglicherweise hat die Mehrzahl der Personaler Recht. Ist es nur ein Gerücht, dass Menschen ab einem gewissen Alter geistig unflexibel und langsam sind; über wenige bis keine Computerfertigkeiten verfügen und dazu körperlichen Anforderungen nicht gerecht werden? Vielleicht sehen diese Personaler auch nur das, was sie sehen wollen und am Ehesten ihren Vorurteilen entspricht.

Fakt ist allerdings, dass das eine oder andere Vorurteil sich in den Bewerbungen wieder spiegelt. Die Gründe dafür kann man fast als normal bezeichnen. Ab einem bestimmten Alter beginnt ein sogenannter Bewerbungsfrust. Der Arbeitswille wird unterbrochen, weil das Denken herrscht, ältere Arbeitnehmern würden weniger respektiert und akzeptiert werden. Viele arrangieren sich mit den Gegebenheiten auf der Arbeit, fühlen sich nicht richtig gebraucht und sitzen ihre Zeit im Unternehmen nur noch ab. Diese Emotionen werden natürlich auf eine Bewerbung übertragen und führen zu einem mehr als schlechten Selbstmarketing. Wenn man ehrlich ist möchte keiner demotivierte und ermüdete Menschen einstellen – egal, in welchem Alter.

So eine Abwärts-Spirale lässt sich stoppen. Sicherlich kann man nicht von heute auf morgen alle Vorurteile aus der Welt schaffen. Immerhin ist es bewiesen, dass die Beschäftigungsquote dieser Altersgruppe gerade mal bei 50 % liegt. Man kann aber Chancen ergreifen. Chancen wie den demografischen Wandel, Fachkräftemangel und das spätere Renteneintrittsalter.

Ist das erst einmal erkannt, ist die Entwicklung einer Strategie ein Leichtes. Die Strategie, Vorurteile in Vorteile zu wandeln. Dazu gehört ein intensiver Blick auf den Lebenslauf, um Stärken und Schwerpunkte hervorzuheben. Eine gewisse Vertrautheit mit den neuen Medien ist immer sinnvoll; Internet, Networking und Social Media sollten keine Fremdwörter sein. Veraltete Fachkenntnisse und Bewerbungsunterlagen sind auf den aktuellsten Stand zu bringen. Das, in Kombination mit der vorhandenen langen Erfahrung, sicherem Auftreten, Sesshaftigkeit, stärkerer Verbundenheit mit dem Arbeitgeber, lassen die Generation 50+ zu einem Pool idealer Kandidaten werden.


Quelle: Newsletter der Gruppe Outplacement, Trennungsmanagement, Integrationstraining in XING