(16.06.2010) Junge IT-Projektmanager sind besonders gefährdet, an einem Burnout zu erkranken. Das geht aus einer aktuellen Studie des Instituts Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen hervor. Demnach zeigen 57% der Berufsanfänger in IT-Projekten eine erhöhte Burnout-Gefahr. Grund hierfür könnte laut Studie die unzureichende Einarbeitung sein. Zudem besitzen viele Einsteiger keine Projekterfahrung oder die erforderlichen Projektmanagement-Kenntnisse.
Bei den 40- bis 60-jährigen identifizierte die Studie Multiprojektmanager als besonders gefährdet für Burnouts. Dafür scheint vor allem die Aufgabenfülle der Multiprojektmanager verantwortlich zu sein. Ebenfalls in dieser Altersgruppe sind Projektmanager gefährdet, die ohne Leitungsfunktionen in mehreren Projekten gleichzeitig tätig sind.
Weiter ermittelten die Forscher, dass aufgrund des demografischen Wandels im IT-Bereich die Zahl der älteren Mitarbeiter zunehme: Der Anteil der über 50-jährigen stieg zwischen 1999 und 2009 von 12,5% auf 18,5%. Der Anteil der 25- bis 39-jährigen sank hingegen im gleichen Zeitraum deutlich von 55,9% auf 41,8%.
Beim Vergleich von Projektmitarbeitern und personalverantwortlichen Managern zeigen sich deutliche Unterschiede bei den Erschöpfungswerten. So sind bei den über 50-jährigen Projektmitarbeitern die Erschöpfungswerte wesentlich höher als bei Managern der gleichen Altersgruppe.
Laut Studie zeige sich somit, dass weniger das Alter der Beschäftigten für Burnout-Syndrome verantwortlich sei, sondern die Position und die damit verbundenen Handlungs- und Entscheidungsspielräume. So könnten Manager auftretende Probleme entweder durch Entscheidungen lösen oder zur weiteren Bearbeitung an Mitarbeiter delegieren. Vergleichbares stehe den Projektmitarbeitern nicht zur Verfügung.
Ziel der Studie ist es, die Erschöpfungsgefahr von Mitarbeitern der IT-Branche zu untersuchen und zu ermitteln, wie Beschäftigte trotz hoher psychomentaler Belastungen gesund bleiben und ihre Arbeitsfähigkeit langfristig erhalten können. Für die Untersuchung wurden 331 Beschäftigte aus der IT-Branche befragt. Die Studie kann als PDF-Datei abgerufen werden unter www.iaq.uni-due.de. (mz)