Samstag, 23. Juni 2012

Quellen für Gehälter

Finanzielles ist immer Thema: Nur woher weiß ich, wie viel ich verdienen kann?

Es ist so etwas wie das am besten gehütetste Geheimnis des Landes: das eigene Gehalt. Über was in anderen Ländern teilweise sehr offen gesprochen wird, ist in Österreich Tabu. Für Bewerber stellt es daher eine Herausforderung dar, zu wissen, was bei einer gewissen Position gezahlt wird. Diese Quellen können helfen, Licht ins Dunkel zu bringen:

Gehaltsangaben in Stellenanzeigen. Seit letztem Jahr muss bei Job-Inseraten entweder das kollektivvertragliche Mindestgehalt (plus dem Hinweis einer möglichen Überzahlung) oder eine Gehaltsbandbreite angegeben werden. Gerade das Kollektivgehalt ist allerdings bei besseren Positionen eher nichtssagend, weil diese immer höher vergütet werden. Gehaltsbandbreiten geben hier zwar mehr Orientierung, sind aber noch immer kein guter Indikator. Es macht einen großen Unterschied, ob man sich bei einem solchen „Gehaltsband“ eher ganz oben oder unten einordnet.

Job-Foren. In vielen Job-Foren werden neben sonstigen Job-Informationen auch Gehälter diskutiert. Postings anderer User können zwar eine Orientierung geben, sie sind allerdings mit Vorsicht zu genießen. Nur in den seltensten Fällen weiß man, wer hinter dem User steckt und aus welcher Motivation heraus der gepostet hat.

Branchen-Insider. Verlässliche Informationen können Kontakte aus dem eigenen Netzwerk bieten. Wer in der Branche tätig ist, hat meist die relevantesten Informationen über deren finanzielle Situation. Aber Obacht: Auch hier wird nur jener korrekt informiert (oder an weitere Insider weiter verwiesen), dem Vertrauen entgegen gebracht wird.

Internationaler Vergleich. In anderen Ländern sind die Gehaltsdaten besser verfügbar. Wer sich für eine Position beispielsweise einen Vergleichswert aus Deutschland oder der Schweiz „organisiert“, der sollte trotzdem das nicht gleich für bare Münze nehmen. Die Gehaltsniveaus sind – ebenso wie viele andere Faktoren – sehr unterschiedlich. Man läuft daher leicht Gefahr, Äpfel mit Birnen zu vergleichen.

Personalberater. Sie haben im Allgemeinen die meisten Informationen über Gehälter. Das gilt insbesondere für so genannte Compensation Consulter. Wer über sie einen Job bekommt, dem werden sie auch Informationen zur Bezahlung – sowie vielleicht auch einen Verhandlungstipp – geben. Wenn diese die betreffende Stelle nicht selbst ausgeschrieben haben, benötigt man schon einen guten persönlichen Draht, um Informationen zu erhalten.

Gehaltsstudien. Sie bieten die besten Informationen, sind aber oft sehr teuer und für eine Privatperson ungeeignet. Allerdings werden diese Studien – zumindest teilweise – in Medien veröffentlicht. Die Inhalte dieser Karriere-Seiten regelmäßig zu lesen, zahlt sich also im wahrsten Sinn aus

Quelle:  DiePresse.com