Samstag, 31. Dezember 2016

TIPP - Frage nach Stärken und Schwächen

Stärken und Schwächen sollten immer mit einer Begründung bzw. einem Beispiel unterstrichen werden. Geben Sie ruhig auch Schwächen zu. Kein Mensch ist ohne Schwächen und Sie würden unglaubwürdig erscheinen, wenn Sie keine hätten. Meist ist man erst einmal etwas sprachlos, wenn man mit der Aufforderung konfrontiert wird, von seinen Schwächen zu berichten. Denken Sie nicht zu "tief" - in der Regel reicht es dem Arbeitgeber aus, wenn er erkennen kann, dass er es mit einem reflektierten Gegenüber zu tun hat. Zählen Sie aber keine Schwächen auf, die Sie ins "berufliche Aus" manövrieren könnten.

Wenn Ihnen die Frage nach Stärken gestellt wird, erwähnen Sie jene positiven Seiten, die für diese Stelle am wichtigsten sind: 


Ihre Kenntnisse, Erfahrungen, Zuverlässigkeit, Ihr Pflichtbewusstsein, Ihre Effizienz, Ihr Organisationstalent, Ihre Kommunikationsfreudigkeit, etc. 

Wenn Sie Schwächen nennen, tun Sie dies nur in Verbindung mit Stärken oder versuchen Sie, die positiven Aspekte Ihrer Schwächen hervorzuheben.
Nennen Sie Schwächen, die für die angestrebte Position nicht relevant ist oder eigentlich sogar eine Stärke ist. 
Erwähnen Sie eine eher harmlose Schwäche und stellen Sie dar, wie Sie bereits an dieser Schwäche gearbeitet haben. 

Ein recht guter Trick ist es auch, über eine Schwäche zu sprechen, die man eigentlich schon überwunden hat: „Früher habe ich mich nicht getraut...", "Mittlerweile fällt es mir leichter..., denn ich habe gelernt, dass..." usw.

Beispiele für Schwächen 

Bei einer angestrebten Position in der Buchhaltung: "Manche meinen, ich wäre etwas übergenau oder pingelig.“ Zusatz: „ Aber aufgrund meiner Strukturiertheit habe ich noch bei keiner Terminarbeit Verzögerungen gehabt."
Wenn Sie z.B. als Alleinsekretärin oder in einer Einzelkämpfer-Position angestellt werden sollen: „Ich tu’ mir schwer mit delegieren. Wenn ich’s selber erledige, weiß ich, dass es ordentlich gemacht ist.“
Wenn ein Job erst später am Tag beginnt und „Nachtschichten“ zu erwarten sind: „Meine Schwäche ist, dass ich absolut kein Morgenmensch bin. Ich komm erst so gegen .... Uhr auf Touren.“ Aber Vorteil: „Dafür kann ich dann, wenn’s sein muss, die halbe Nacht durcharbeiten.“

Schwäche: Direktheit 
„Ich bin manchmal zu direkt und offen im Gespräch. Mit meiner Vorliebe für klare Worte habe ich früher mitunter Kollegen und Mitarbeiter vor den Kopf gestoßen. Heute achte ich besser darauf, dass ich den richtigen Zeitpunkt und die richtige Situation wähle, um meine Meinung zu äußern.“

Schwäche: Zurückhaltung 

„Es kommt vor, dass ich zurückhaltend wirke. Wenn ich zum Beispiel konzentriert eine Aufgabe durchdenke, fällt es mir schwer, gleich in eine Diskussion einzusteigen. Ich weiß aber, dass es manchmal unumgänglich ist, schnell Position zu beziehen. Durch die Sicherheit, die ich während meiner Berufsausübung erworben habe, gelingt mir dies mittlerweile sehr viel leichter als früher.“

Schwäche: Zu wenig Lob 
„Es fällt mir in manchen Situationen auf, dass auch ich dazu neige, zu wenig zu loben. Eigentlich finde ich es schade, dass mir Lob nicht lockerer von den Lippen geht. Allerdings habe ich auch gemerkt, dass man Lob genauso gezielt einsetzen muss wie Kritik.“
Achten Sie auch darauf, dass Sie bei der Frage „Nennen Sie mir drei Stärken und drei Schwächen von Ihnen!“ nicht alle Ihre Schwächen aufzählen. Nennen Sie immer drei Ihrer Stärken, aber nur eine Schwäche. Weitere Schwächen sollten erst auf Nachfrage zugegeben werden.



Wo liegen Ihre Stärken?

Hierbei geht es um eine Gratwanderung zwischen Selbstbewusstsein und der Fähigkeit zur Selbstkritik. Also: Nicht zu sehr auf den Putz hauen, aber auch das Licht nicht unter den Scheffel stellen. 
Vorbereitung:
Machen Sie sich schon vorab eine Liste mit allen Vorzügen, die Ihnen einfallen und die auf Sie zutreffen. Suchen Sie sich anschließend die drei Stärken aus, die Ihrer Meinung nach für die Bewältigung der anstehenden Aufgaben am wichtigsten sind. Behalten Sie jedoch auch noch einige andere im Hinterkopf, falls Ihr Gesprächspartner noch einmal nachhakt.

Bemühen Sie sich, die genannten Stärken auch zu begründen bzw. zu belegen. Geben Sie konkrete Beispiele oder Hinweise auf Erfolge im Rahmen Ihrer bisherigen Tätigkeit.

Beispiel: „Ich habe meine Firma erfolgreich auf dem osteuropäischen Markt etablieren können. Bei Entwicklung der Strategie und der Leitung des Projektes haben mir meine Erfahrungen im Marketingbereich und meine gute Kommunikationsfähigkeit sehr geholfen. Es ist mir gelungen, ein fähiges Team aufzubauen und mittlerweile über fast drei Jahre erfolgreich zu leiten. Besonders wichtig war mir dabei stets, dass die verschiedenen Bereiche übereinander informiert sind. Um eine bessere Zusammenarbeit zu gewährleisten habe ich daher eine neue Schnittstelle eingeführt. "

Beispiele für Stärken


Stärke: Konfliktbereinigung

„Zu meinen Stärken gehört, dass ich unterschiedliche Interessen in Ausgleich bringen kann. So habe ich mehr als einmal dafür gesorgt, dass sich Vertreter einzelner Abteilungen zu einer Besprechung zusammengefunden haben, um Missverständnisse auszuräumen.“

Stärke: Strukturiertes Arbeiten 
„Zu meinen Stärken gehört meine strukturierte Arbeitsweise. Die Positionierung eines neuen Produktes auf dem Markt habe ich durch sorgfältige Marktanalysen vorbereitet und die Ergebnisse mit Kundenbefragungen abgesichert.“

Stärke: Belastbarkeit 

„Ich bin belastbar. Auch momentan bewältige ich ein umfangreiches Aufgabengebiet in der Produktionssteuerung, das einen sehr hohen persönlichen und zeitlichen Einsatz von mir erfordert.“