Freitag, 8. Oktober 2010

Fünf Minuten entscheiden über Chance auf neuen Job

Jobkandidaten sollten Tippfehler vermeiden und auf den Punkt kommen
Vermeintliche Kleinigkeiten wie Rechtschreibfehler bedeuten in Bewerbungen für einen Großteil der Personalverantwortlichen die Disqualifikation - und das in der Vorauswahl. Denn Führungskräfte nehmen sich in der Regel nur fünf bis maximal zehn Minuten Zeit, Bewerbungsunterlagen eines Kandidaten durchzusehen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Untersuchung des Personaldienstleisters Robert Half.

Top-Rechtschreibung
"Bereits zehn Sekunden reichen einem erfahrenen Personalchef aus, um ein erstes Urteil zu fällen", unterstreicht Daniel Detambel, Bewerbungsexperte und Gesellschafter der Vogel & Detambel GbR. "Wichtig ist, dass Bewerber die der Jobausschreibung entsprechenden Anforderungen erfüllen. Ist das der Fall, so kommt der Bewerber womöglich in die engere Auswahl. Erst dann werden die Details abgeklopft."

Für den "Workplace Survey 2010" wurden über 2.800 Personal- und Finanzmanager in 13 Ländern befragt. 67 Prozent der deutschen, 59 Prozent der Schweizer sowie 50 Prozent der österreichischen Personalchefs investieren pro Bewerbung nur einige wenige Minuten. Die Zeit reicht den meisten Personalern jedoch aus, um zu entscheiden, ob es sich lohnt, weiter bei dem Bewerber nachzulesen und zu recherchieren oder sofort eine Absage auszusenden.

Bewerber sollten bei der Erstellung der Unterlagen daher besondere Sorgfalt walten lassen. Zudem sollten sie die eigenen Stärken überzeugend und auf dem Punkt gebracht darstellen. Die Zahlen verdeutlichen, dass Schweizer großzügiger bei Rechtschreibfehlern sind. Dort werden im Schnitt 2,8 falsch geschriebene Wörter toleriert. Deutsche Personaler-Kollegen akzeptieren nur 1,8 Tippfehler, während die Österreicher 2,5 falsche Wörter zulassen.

Mit Social Skills punkten
Doch nicht nur orthografische Präzision ist vielen Personalchefs wichtig. Auch sollten die Bewerber darauf achten, neben fachlichen Fähigkeiten auch Social Skills herauszustreichen. Denn wie die Robert-Half-Untersuchung zeigt, achtet nahezu die Hälfte aller Finanz- sowie Personalmanager darauf, keine Solisten einzustellen. Team-Player-Skills sind gefragt. Jeder fünfte deutsche und österreichische sowie jeder zehnte Schweizer Personaler legt darauf Wert.

"Bewerber sollten sich auf keinen Fall wahllose Eigenschaften zusprechen, die sie womöglich aus Beratungslektüren haben und meinen, dass diese gut zu ihnen passen", warnt Detambel im Gespräch mit pressetext. "Keine Frage, Social Skills sind wichtig. Aber es kommt immer auf die Art des Jobs und die damit verbundenen Tätigkeiten an. Das sollten Bewerber immer im Hinterkopf behalten", rät Detambel abschließend. (pte)

Quelle: online Standard
07. Oktober 2010, 16:35