Donnerstag, 7. Juli 2011

Wertschätzende Kommunikation gegen Burnout?

Kann wertschätzende bzw. gewaltfreie Kommunikation (nach Marshall B. Rosenberg) präventiv gegen Burnout helfen?

Wenn wir uns die Prinzipien der wertschätzenden Kommunikation ansehen, dann sehen wir folgendes:

  • Frühzeitiges Erkennen von eigenen negativen Gefühlen
  • Achtsame Selbstwahrnehmung körperlicher Signale
  • Das Wahrgenommene konkret Benennen
  • Verbinden der Nicherfüllung eigener Bedürfnisse und Gefühle mit dem Wahrgenommen
  • Dem Gegenüber mitteilen, damit der andere meine Reaktionen verstehen kann
  • Abschließen das Bedürfnis in einen Wunsch oder eine Bitte formulieren

Rosenberg selbst fasst das so zusammen:
„Wenn ich A sehe, dann fühle ich mich B, weil ich C brauche. Deshalb möchte ich jetzt gerne D.“

Teilweise entwickelt sich ein Burnout aus nicht erfüllten Wünschen und Bedürfnissen oder nicht erreichten Zielen. Das Verleugnen und nicht Benennen der eigenen Gefühle führt zu Spannungen und Frustrationen.

Die wertschätzende Kommunikation leitet uns jedoch dazu an, wie wir frustrierende Erlebnisse oder Erschöpfung frühzeitig wahrnehmen können und vermehrt auf die eigenen Bedürfnisse zu achten. Das erleichtert auch des Nein-Sagen und so überfordernde Situationen besser zu bestehen.

Ein Nein nach den Prinzipien der wertschätzenden und gewaltfreien Kommunikation formuliert, wird leichter beim Gegenüber akzeptiert. Wir schärfen aber auch damit die Wahrnehmung, welche Bedürfnisse bei unserem Gegenüber wesentlich sind.

Natürlich muss wertschätzende Kommunikation geübt werden, sonst wirkt sie aufgesetzt und führt nicht zum gewünschten Ergebnis. Üben Sie an einfachen, wenig belastenden Situationen, dann werden Sie bald erste positive Erlebnisse wahrnehmen können.