Mittwoch, 21. März 2012

Die stressbedingte Befundmappe des Homo sapiens

Panikattacken, Libidoverlust, Intoleranzen, Beziehungskrisen, Sucht - Arzt und Psychotherapeut Georg Wögerbauer über die Symptome unserer Zeit

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derStandard.at: Gibt es bestimmte Rituale, die helfen aus der Stressspirale heraus zu kommen?

Wögerbauer: Ich denke Rituale sind eher notwendig, um erst gar nicht in die Stress-Spirale rein zu kommen. Ich spreche da gerne von den "5 R", mit denen es sinnvoll ist, sich auseinander zu setzen im Sinne einer bewussten Lebensgestaltung und Stress-Prävention:
Rhythmus - was sind meine Rhythmen, die mir gut tun? (Schlaf, Ernährung, Bewegung, Freizeit)
Rituale - welche Rituale geben mir Halt, um den täglichen Herausforderungen gewachsen zu sein und nicht in die Überforderung zu kippen?
Reduktion - was kann ich reduzieren, wo will ich focusieren, um Erschöpfung zu vermeiden?
Regeneration - Aus dem Sport ist ja hinlänglich bekannt, dass ohne Regeneration keine Spitzenleistungen erzielbar sind.
Reflexion - Wann gibt es bei mir Zeiten, mein Tun und Nichttun, meine Prioritäten zu reflektieren, in Frage zu stellen oder neu zu definieren?

derStandard.at: Wie baut man sich Ressourcen auf beziehungsweise wie erhält man sie?

Wögerbauer: Die Species Homo sapiens ist nicht auf Einzelkämpfer-Dasein gestaltet, sondern mit der Grundfähigkeit und Sehnsucht, Beziehungen zu leben und zu gestalten. Gelebte, lebendige Beziehungen sind ressourcenförderlich. In Beziehung werden wir geboren, in Beziehungen werden wir verletzt, und in Beziehungen können wir auch wieder heilen. Beziehung ermöglicht Wertschätzung, Entwicklung, Lernen, Nähe, Motivation und sicher auch Leistungsfähigkeit.

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http://derstandard.at/1331780120549/STANDARD-Mentoring-Circle-Die-stressbedingte-Befundmappe-des-Homo-sapiens